Obwohls es schon mitte Oktober werd, probt das Wetter für die Edelweißer nochmal Spätsommer. Es ist strahlend blauer Himmel und unsere Reisegruppe strahlt mit um die Wette dem bevorstehenden Ausflug entgegen. VERstrahlt vom Freitag ist tatsächlich keiner - die Aktive glänzt wie ein poliertes Fuchzgerl. 


Halb 9 fährt unser Bus. Viertel nach 8 also Treffpunkt. Es gilt wie immer: Ü30 ist vorpünktlich, U30 knäpplich ABER um halb waren alle da! Unser Hornfuchs nimmt sich der Betreuung der Reisenden an, schade dass nur ein halber Kasten süße Weinschorle mitfährt. Unsere allerweltsbeste Reiseleitung gibt per Lautsprechgerät unser Programm der nächsten 2 Tage bekannt. Aber zuerst: Kaffee, Butterbreze und ein Glaser Sekt. 
Es hat durchaus gedauert bis final unser ganzes kulinarisches Buffet sinnvoll verteilt war damit auch wirklich alle Reisenden sitzen können, sofern sie wollten. Ein Zettel für die abendliche MenüBestellung beim Wirt geht rum und spätestens nach dem 'Anton aus Tirol' ist dem Bus klar: ja, wir fahren auf Vereinsausflug!!

Peter kommt, die Fahrkarten bitte!- abkassieren is Pflicht- Ob noch jeder seinen Geldbeutel find' ? Die Aktive dankt herzlich für 10 Euro Reisevergünstigung !! ♡ Der Bus kriegt Besuch vom Bierfahrer Beifahrer und einem Mädel aus Krain. Nussecken von der Lena und Amelies Cookies san super guad. Dazua Aperol und Cuba - ein Träumchen. Guad, dass wir dieses Mal eine Extrarolle Zeba dabei ham!

Kurze Pause - Die anderen Parker staunen nicht schlecht, als dem Hollinger Bus knapp 50 Trachtler entsteigen. Zigarettl werden g'racht und natürlich gibt's auch a Klo. Der Bene reißt schon übermütig sei Diadonische raus und spuit zwei Stückl. Dann aber los, schließlich ham wir einen Zeitplan zu halten. Auf die Plätze, fertig, Abfahrt. Mit gut geschmierten Stimmbändern läuft der Bus zum Chor auf. Wir finden einen toten Fisch im Wasser und besingen eine gewisse Marina, während vor unseren Fenstern die ersten Hopfenfeldern vorbeiziehen.

Erster Stopp unserer Reise: 
Die Benediktiner Abtei in Rohr.
Die Geiseruppe bestaunt die prunkvolle Klosterkirche. Und anschließend die Speisekarte der hiesigen Wirtschaft Sixt. Nein der verleiht keine Autos. 
Die doch etwas vom Ansturm geforderte Bedienung kassiert reihum und zurück auf unser 50-Sitzer Dromedar. Schaukelnd und Schunkelnd zu Klängen von ABBA heißt es für uns Endspurt zum Reiseziel.

Kaum ist das nächste Flaschl angetrunken heißt es auch schon "Nächster Halt: unser heutige Hauptattraktion- die Abendsberger WeißbierBrauerei mit Turm." Ein recht sympathischer älterer Herr führt uns durch heiligen Gemäuer der WeißbierSpezialisten "Kuchlbauer". Mit Video und Puppenspiel und Lichtshow - ois dabei. Am Ende die Krönung: der HundertwasserTurm. Um die Zweitausender rum hat der Senior Brauchef dem wiener Hundertwasser eins seiner Kunstwerke abgeschwazt - 35 Meter hoch, ein Lobesweg auf das Bier beim Aufstieg und oben eine güldene Kugel, mit Aussicht und innendrin der spiegelnde Baum der Weisheit - Fachleute Rätsel bis heute was da im Kopf der Erbauer vor sich ging. 
Wo sich unsere Trachtler allerdings fix sicher san: der KuchlbauerBräu hat 5 Weißbiere im Sortiment. Und wir haben Zeit alle 5 zu probieren. Gesagt getan und siehe da: der Braumeister verdient seinen Titel mit Recht - das Bier war ein nachmittäglicher Genuss! Beschwingt durch Hopfen, Gerste und Brezen spuit uns Ludwig und Georg ein Standl und die Edelweiser Männer san um drei Marschplatter nicht verlegen. Die restlichen Gäste staunen und klatschen gebührend - für mehr reicht leider die Zeit nicht. Es bressiert uns in die Hotelerie.

Um halb 7 ist die Reisegruppe des gtev Edelweiß beim Wirt verabredet. Was wir wissen: wir müssen vorbestellen. Was wir nicht wissen : es ist auch eine Hochzeit beim Wirt. Hurra denkt sich da unser bestens gelaunte Aktive - die Braut ist unser. Aber Fehlanzeige. Hochzeit in Schwarz-weiß und es reicht maximal für an Ehrdanz. Die Hochzeitsmusi wär dabei. Also stärken sich die Trachtler und spiele zwecks Unterhaltung selber auf. Die Hochzeit zieht um zum Wein. Zeit für uns ein Spielchen zu wagen. Die Reise nach Jerusalem gewinnt die Elisabeth Weigl vorm Kili. Apropos Elisabeth: die Elisabeth und der Blasi geben uns alle halbe Stund ein Standl zum besten, weil sie eben das erste Mal bzw. sehr lange nimmer dabei waren. Die Stimmung steigt nach diversen Stückl (danke Musi !!) und auch Tanzrunden nehmen stark zu. Wir merken bald wir brauchen mehr Beinfreiheit und Rangierfläche, aber da werds schwierig. Wie man so schön sagt: die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Im Saal ist wie gesagt Hochzeit und die Wirtsleut sehen eine "Gegenveranstaltung" in ihrer Stube gar ned gern. "Nach dem Wein" ist Musi Verbot und nachdem Zureden nix hift wird die Stimmung bissl ruppig. Nach ein paar harschen Wörtern und den Rechnungen ist unser Aktive in doch recht kurzer Zeit mehr oder weniger freiwillig auf der Straße. Auch ohne Ehrdanz. Uns ist des wurscht, der Baumann Scholle spuit und raus und auf dem Dorfplatz geben wir dann doch, endlich, Open Air, unser obligatorisches Muiradl zum besten. Wer um halb 11 auf der Straß' ist freut sich sehr, und due Wirtsleut irgendwie aa.

Gott sei Dank ! Keine 10 Meter von der und verwiesenen Tür öffnet sich eine neue Pforte für den Abend. Ein kurzes Telefonat im Vornherein, ein fast leeres Lokal und ein großer Raum zum Tanzen. Wir kommen gar ned recht zum bestellen so sehr jucken uns die Füße. Walzer, Polka, sogar der Ententanz uns is es gleich !  Und die Bar kriegt die Augen nimmer zua !

Der Hornfuchs und Bene handeln noch kurz Getränke aus und sobald die Tische gerückt sind geht's los. Rein aus Zufall sitzen die ElternHerren an der Stirnseite und irgendwie bekommen sie die Tischnummern in die Hand. Die werden spontan als PunkteKarten genutzt und die leicht angetrunkenen Männer als Komitee verwechselt. Fort an gilt: jeder Tisch eine Einlage inklusive Preisrichter und Punktevergabe. So beweisen Blasi und Elisabeth die Festigkeit von Marmor, Stein und Eisen. Und Familie Nitsch gibt uns eine Hänschen klein reinactment. Spätestens beim "Lied vom Scheißdreck" vom Busfahrer tun uns vieles vom lachen weh.

Leider geht auch diese Zecherei zu Ende und unseren Trachtlern droht erneut das Straßenpflaster. Nach augeslassenem Spiel und Tanz wird der Saal wieder in den Originalzustand zurückversetzt und die Trachtler spalten sich auf. Ein Teil besucht die Federn und Spannbetttücher, ein Teil das "centrum". So heißt der stadteigene Klub. Und wie wir es mittlerweile gewohnt sind erwarten uns staunende Leute, kaum dass wir im Raum sind. Außer uns sind noch 5 andere Gäste da - und siehe da - ein paar bekanntes Paar treffen wir auch. 
Sie trägt elegant weiß und Er einen grauen Anzug - tatsächlich, es ist das Brautpaar vom Wirt. Scheinbar wurden auch die um halb 1 dem Kopfsteinpflaster des Ortes vorgestellt. Jetzt gibt es aber kein Halten mehr und fortan ist das Disco-Parkett edelweißer Hoheitsgebiet.

Bis 3 Nachts brennen die Sohlen vom Tanzen und die Kehlen vom Singen, dann dreht es uns final ins Bett. Fast schon gesittet findet sich die Teiseruppe wieder im Hotel ein. Manche Aktiven lassen den Abend noch gemütlich im Zimmer ausklingen. Eine Dusche, eine Zahnbürste und Schlaf sind die Belohnung für unsere fleißigen Reisenden. Auch das Frühstück am nächsten Morgen ist durchaus lohnenswert. Ein Teil unserer Gruppe sieht es aber nur im Vorbeieilen - um 10 ist Kirch' und mindestens eine viertel Stunde davor wach werden scheinbar schwer. Am örtlichen Café gibts dafür ein zweites Frühstück. Bei Aperol und Bruschetta bestaunen die Trachtler die Ausrüstung der Aktiven. Die Aufgabe war ein Gepäckstück mitzunehmen, das nicht 'Rucksack' oder 'Rollkofffer' heißt (rein zu humoristischen Zwecken). Vom Werkzeugkoffer über Hutschachtel, Metzgerkistl und sogar Schuiranzen war die Umsetzung sehr vielseitig. Unser Zeug verstauen wir wieder im Bus und dann reisen wir zum nächsten großen Programmpunkt der Reise: dem Hopfenmuseum in Wolnzach. Die aiblinger Trachtler bestaunen alte ErnteGerätschaften und die Arbeit der Hopfenbauern, dokumentiert mit historischen Fotos und Berichten. Anschließend stößt der Thomas Janschek zu uns für eine Tour um den Block. Oder auch um das Feld. Thomas zeigt uns die beeindruckende Talbrücke der Holledau und geht mit uns anschließend durch die Hopfengärten. So erfahre wir Einiges über Anbau, Sorten, Preise, Aufwand der Hopfenbauern und die Bedeutung der Holledau. Aus erster Hand, quasi vom Fach, als Insider. 3/4 der weltweiten Hopfenbezüge kommen aus der Hallertau. Über 100 Länder beziehen die Blüten als Konzentrat oder Pellets für Brauereien, allein China ist der drittgrößte Abnehmer! Über 150 Sorten, Züchterei und PionierMaschinerie - alles findet an der ober/niederbayerischen Grenze ihre Meister. 
Das merken wir auch - Spätestens bei der nächsten Halben beim Wirt. Wenn man so um sich schaut merkt man allerdings schon, dass es langsam zäh wird. Auf der Rückreise ruhen zwei drei der tapferen Reisenden schon ihre Augen aus. Der Rest gibt ABBA zum Besten.

Unsere diesjährige Schatzfrage "wie viele -E- tragen alle Namen der Reisegruppe zamm" hat der Georg und die Paula Baumann gewonnen. 64 und 66 wurde geschätzt. 64 waren's

Herzlichen Dank an die Stacheders für's organiseren, unseren Musikanten, den Busfahrer Peter und dem Thomas Janschek ! Es war echt a super schöner Ausflug !